19 December 2007

Entwicklungen

Der Mensch als solches, wenn man es denn so in ein Wort fassen kann, ist über alle Maßen interessant. Er ist vielfältig einsetzbar, überaus belastbar und zu Dingen fähig, die man ihm einfach nicht zutraut. Darüber hinaus entwickelt er sich für gewöhnlich Zeit seines Lebens weiter. Das hat sich auch gestern, überdeutlich, in meiner Klasse (zur Ausbildung zum MDA) gezeigt.

Es fing mit einer kleinen Ansprache des Lehrers an, von der ich mich allerdings (wie bisher jede "böse" Ansprache von ihm) nicht wirklich angesprochen fühlte. Meine Noten sind durch die Bank weg gut, ich bin bisher noch nicht ernsthaft ausfallend geworden und passe in fast jedem Unterrichtsfach doch zumindest halbwegs auf.
Aber in den vergangenen 3 1/2 Monaten hat sich dennoch deutlich eine Entwicklung gezeigt. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Schultag in Bad Elster. Man kannte sich nicht, musterte sich ein klein wenig, quatschte hier und da um Kontakte zu knüpfen. Zugegeben, bei mir kam es eher schlagartig das ich mit einem Kommolitonen ziemlich regen Kontakt schloss. Und doch weiß ich inzwischen mehr über einige Mitschüler, als mir eigentlich lieb ist. Vor allem aber hat sich eine Eigenschaft bestätigt (oder auch nicht) die ich ihnen schon am ersten Tag zugeordnet habe: Vertrauenswürdigkeit.

Machen wir uns nichts vor; der Mensch ist ein Wesen dem man nur in wenigen Fällen trauen kann. Und da ich inzwischen eine Menschenkenntnis erlangt habe, die einige arme Seelen ihr Leben lang nicht erlangen, kann ich einen Menschen inzwischen partitiell schon sehr gut nach sehr kurzer Zeit einschätzen. Und es hat sich gezeigt das man einigen Leuten lieber nichts vertrauliches erzählen sollte, wenn man Wert darauf legt das dies unter vier Augen bleibt. Falls sie überhaupt wirklich Sympathie für einen empfinden, Lästereien hinter dem Rücken anderer sind keine Seltenheit (was auch in besagter Situation gestern zum Vorschein kam, wo ich mich doch dezent zurückgehalten habe - nicht nur weil das Ende der Diskussion bloß noch ein Gezanke war, welches von persönlicher Diskrepanz geprägt war), während man nach vorne hin wirklich den allerbesten Freund raushängen lässt. Ich habe ein derartiges Zweigesicht, Gott sei Dank, noch nie live erlebt.
Dennoch, es hat sich deutlich gezeigt wessen Nummer ich wählen sollte, wenn ich mal in der Scheiße stecke oder mit wem ich über Dinge reden KANN, die man nicht unbedingt jedem auf die Nase bindet. Wobei bei Wert 2 und 3 man nur sagen kann das diese Angabe vermeindlich ist, denn auch wenn ich eine gute Menschenkenntnis habe - wahre Erkenntnis erlangt man bekanntlich erst über einen längeren Zeitraum.
Die Statistik zeigt:
So wirklich gar nicht vertrauenswürdig: 3
Nicht einzuordnen: 4
Vermeindlich vertrauenswürdig: 1

Schade ansich...

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